Engagement in Pandemie­zeiten

Die Zeit der Pandemie ist an keinem Verein, an keiner Initiative und an keiner gemeinnützigen Organisation spurlos vorbeigegangen. Deshalb stellt sich die Frage, wie von der Krise geschwächte Organisationen zukunftsfähig sein können. Dafür liefern diese Studie Vorschläge und Empfehlungen.

Engagement in Zeiten der Coronapandemie 2020 | 2021

Die Corona-Pandemie hat allen viel abverlangt. Innerhalb des Ehrenamts ist von Existenznöten der Vereine und Mitgliederrückgängen die Rede. Auf der anderen Seite sind auch neue Formen des Engagements wie Nachbarschaftshilfen oder digitales Engagement entstanden. Wie geht es also gemeinnützigen Organisationen und Vereinen während der Krise? Das hat ZiviZ im Stifterverband in ihrem Engagement-Barometer erfragt und dabei auch einen besonderen Fokus auf Thüringen gelegt.

Das Engagement-Barometer begleitet seit Beginn der Pandemie Organisationen in der Coronakrise. Mit der Förderung der Thüringer Ehrenamtsstiftung wurde eine Sondererhebung von März bis September 2021 unter Organisationen im Freistaat vorgenommen. Bis zum Abschluss der Erhebung haben über 500 Befragungen stattgefunden. Die Ergebnisse und daraus folgenden Empfehlungen für die Zukunft liegen als Publikation nun vor.

Erhebungen wie das Engagement-Barometer von ZiviZ helfen dabei, in Krisenzeiten das bürgerschaftliche Engagement zu beobachten und Bedarfe zu erkennen. Gleiches gelingt durch einen intensiven Dialog mit engagierten Bürgerinnen und Bürgern. Mit den beschriebenen Förderprogrammen ist die Thüringer Ehrenamtsstiftung nah an die Engagement-Akteure im ländlichen Raum herangerückt. Besonders die kleinen Vereine und deren Engagierte wurden in ihren Aktivitäten unterstützt. Häufig wurden mit den Mitteln der Stiftung auch Vereine über die schwere Lock-Down-Zeit hinweggerettet, deren Existenz zuvor bedroht war. 

Die Thüringer Ehrenamtsstiftung hat die Engagierten in dieser Zeit besonders intensiv beraten. Anliegen war, beim Antragsverfahren zu helfen, Verwaltungsaufwand und Hürden für die Vereine klein zu halten und parallel in praktischen Fragen zu unterstützen aber auch immer wieder anzuerkennen was das Ehrenamt vor Ort leistet. Damit konnte die Stiftung besonders im entlegenen ländlichen Raum große Wirkung entfalten. Diese Förderkonzepte sollten fortgesetzt werden.
Gleichzeitig haben die Vereine selbst eine unglaubliche Gestaltungskraft und Durchhaltewillen bewiesen. Viele Vereine modernisierten ihre Räume, nutzten die Krise für neue Ideen wie die digitale Kirmes oder erreichten über die Organisation von Einkaufshilfen neue Zielgruppen - Menschen, die sich bis heute weiter engagieren. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in Thüringen ist trotz Krise ungebrochen. Es braucht aber weiterhin Unterstützung.